Simone und Batu

Wir befinden uns aktuell zwar schon in Kroatien kurz vor der serbischen Grenze und haben gestern so ganz nebenbei unsere 2000km erradelt! Jipii! Trotzdem wollen wir euch  hier noch ein paar Eindrücke aus unser Zeit in Ungarn geben.

 

Dienstag den 02.05.2017 

Kurz nach dem Weckerklingeln, fängt es an zu regnen. Mhhmm, naja haben ja dank des Biergartens nebenan, die Möglichkeit uns unter zu stellen / zu setzen und zu frühstücken. Das machen wir dann auch gleich, nur hat auch dies leider nicht den Regen verjagt, na dann heißt es wohl Regenklamotten an und los. Was die vor uns liegende Strecke auch nicht unbedingt in schöneres Licht rückt, denn vor uns liegen 30km Hauptstraße fahren bis Estergom. Na dann mal los.

 

Irgendwann sehe ich, dass in einigem Abstand vor Stefan, jemand mit einem anderem Gefährt als mit dem Auto unterwegs zu sein scheint, will die GoPro heraus holen um das Überholmanöver zu filmen, doch es kommen einfach zu viele Laster vorbei. Beim darauffolgenden Überholen dann die Lösung: es ist ein Mädel in unserem Alter mit zwei Gepäcktaschen und einem Anhänger in dem sich aber außer Kissen nichts weiter ausmachen lässt. Bei einer Umziehpause überholt sie uns wieder und bei unserem nächsten Überholmanöver hab ich dann auch die Camera in der Hand und während ich realisiere, dass da tatsächlich ein Hund im Anhänger liegt, hat Stefan schon die Kontaktaufnahme gestartet und siehe da:

 

Simone heißt sie und kommt ebenfalls aus Deutschland. Wir stoppen an der viel befahrenen Straße und tauschen uns aus. Simone ist mit ihrem Hund Batu (Spanier) von Freiburg bis zur Mündung der Donau unterwegs. Wir tauschen nummern aus und verabreden uns vage für heute Abend (wenns passt).

 

In Estergom kaufen wir noch ein bisschen was fürs Mittag ein. Eigentlich wollten wir ja ein bisschen die kleine Stadt besichtigen (denn letztes Jahr sind wir ja schon einfach so vorbei gerauscht…) doch keine Touri-Info und so wirklich Lust, naja die hält sich in Grenzen. Was also tun? Hoch zur Basilika und da Mittag mumpeln. Welche Strapazen man nicht alles auf sich nimmt für eine tolle Aussicht zum Essen;)

 

Inzwischen hat sich die Sonne auch durchgesetzt und wir glühen ein bisschen vor uns hin. Wir schauen uns die nächsten Kilometer auf der Karte an und realisieren eigentlich erst jetzt, dass wir ja schon morgen in Budapest ankommen würden. Uii und dabei haben wir noch gar keine Unterkunft! Also ab in den Schatten und mal versuchen ob wir so spontan noch was über Warmshowers bekommen. Diesmal aber über Telefon. Erster Versuch, es klingelt, es geht sogar jemand ran! Da ich nur neben Stefan sitze, höre ich nur die eine Seite des Telefonates, klingt tendenziell sogar positiv. Jedoch hat wohl schon jmd. Anderes angefragt… und irgendwann fällt der Name Simone. Da haben wir doch tatsächlich den Warmshowets Host am Telefon, bei dem Simone schon angefragt hatte. Zufälle gibt es! Letzten Endes meinte er, wir sollen kommen denn zur Not ginge das auch irgendwie mit drei Personen. Cool das war einfach! Wir schließen uns noch eben mit Simone kurz, die nun doch woanders schlafen wird und verabreden uns zusammen in der Nähe von Nastygamos zum Zelten. So war also unser Plan. Na jetzt müssen wir uns aber zumindest noch einmal kurz diese unglaublich große Basilika von Estergom anschauen. Leichter gesagt als getan, denn selbst mit dem bloßen Auge bekommt man sie schwer als gesamtes erfasst. Imposanter Bau. Glücklicherweise sind wir an einem Wochentag hier und die Sonne ist erst seit kurzem da, so ist es eigentlich ziemlich leer für eine solche Sehenswürdigkeit, denn immerhin handelt es sich bei diesem Bau um die größte Basilika Ungarns.

 

Zurück auf dem Radweg beginnt einer der schönsten Streckenabschnitte zwischen Wien und Budapest. Wir nähern uns dem sogenannten Donau-Knie und fahren direkt am Ufer entlang. In unseren Trinkflaschen herrscht gähnende Leere, also ist mal wieder Aufwassern angesagt. Wieder auf der Straße, denke ich mir, ach schau doch mal wann die Fähre immer so fährt! Ups ok…. Alle Stunde auf 10 vor. Der Blick auf die Uhr und der Blick zurück auf die Karte, lassen uns kurzer Hand die Füße in die Pedale hauen. 11min für 5km!

 

Unglücklicherweise kann man hier nicht von einem guten Fahrbahnbelag sprechen und flach gehts auch nicht gerade, aber wir wollten nicht noch eine Stunde warten. Puh, schnauff, schwitz, ein Brennen in den Oberschenkeln, ich denke noch: " ohman, bitte lass die Fähre noch da sein, wie ätzend wäre es, diesen Sprint zu fahren und dann die Fähre knapp zu verpassen!" Meine Kraft und meine Lunge geben igrendwann nicht mehr viel her, der Blick aufs GPS: 980m, der Blick zurück auf die Uhr, eine Minute noch. Ich schicke Stefan vor oder besser: ich wedel und bedeute ihm zu versuchen die Fähre aufzuhalten. Versuche zumindest mein Tempo zu halten, sehe wir er gen Wasser rollt und stoppt. Keine Fähre! Misst! Aber wer sitzt stattdessen ganz entspannt da? Sinome und Batu! Ich komme schwer schnaufend und rot wie eine Tomate bei den dreien an. Die Fähre ist auf der anderen Seite zu sehen aber bewegen tut sich da nix. Nach ca. 10 min. kommt ein Auto, die Insassen sind nette und englisch sprachige Ungaren, die bei der Fähre anrufen. Es scheint mal wieder techische Probleme zu geben aber die nächste Fährzeit soll wieder eingehalten werden (damit aber auch für heute die letzte).

 

Na immerhin hat sich unser Sprint insofern gelohnt, dass wir nun eine Stunde in der Sonne sitzen, Tee trinken und Kniffeln. (Wir spielen nach 5 Wochen das erste mal eines unserer Spiele).

Die Fähre kommt dann auch tatsächlich um 17:50 bei uns an. Alle Mann an Bord, bestehend aus uns drei Menschen, die drei Räder und Batu der Hund!

 

Auf der anderen Seite angekommen radeln wir noch zum Supermarkt. Dort angekommen bedeutet uns die Verkäuferin, es ist schon geschlossen! Mit lieb gucken und den Worten SOS können wir sie überzeugen und Simone und ich flitzen noch einmal schnell rein! Auch das haben wir also geschafft. Nun gilt es einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Dieser ist schnell gefunden. Es wird ein parkähnlicher Grünstreifen zwischen Ort und Donau. Wir bauen flux auf und treffen uns zum gemeinsamen Köcheln zwischen den Zelten. Zuerst stoßen wir aber mit einem Bier auf diesen gemeinsamen Abend an! Zu Essen gibt es eine etwas abgewandelte Variante eines Mangocurrys (vielen Dank liebe Resel fürs Rezept) es schmeckt vorzüglich! Wir beenden den Tag mit Tee und Schokolade! 

 

Lena

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Kommentare: 1
  • #1

    Karin Schulz (Samstag, 13 Mai 2017 13:58)

    Hallo Lena, hallo Stefan,
    danke für eure Karte aus Bratislava.
    Fast täglich verfolge ich eure Route. Weiterhin eine unfallfreie und gute Fahrt.
    Grüßt auch unbekannterweise Simone von mir! Sie hat einen hübschen Hund.

    Herzlichst Karin